Das Birnenfeld
Der Geschichtslehrer muss sterben, die Kinder sollen über das Birnenfeld in die Freiheit rennen – das ist Lelas Plan. Im Internat für geistig behinderte Kinder in Tbilissi, einem Relikt aus Sowjetzeiten, hat das zornige Mädchen die Rolle der Beschützerin übernommen. Die Lehrerinnen sind mit den „Debilen“ überfordert. Behindert sind die wenigsten ihrer Schützlinge, im Stich gelassen, abgehängt sind sie alle.
So mörderisch Lelas Hass auf den Geschichtslehrer, so schwesterlich ihr Verhältnis zu Irakli: Sie begleitet ihn in eine Hochhauswohnung in der Nachbarschaft, wo er einmal in der Woche mit seiner Mutter in Griechenland telefonieren darf. Irakli will nicht wahrhaben, was Lela längst weiß: Seine Mutter wird nie zurückkehren, sie wird ihn auch nicht zu sich holen. Lela zwingt ihn, Englisch zu lernen, unterstützt seine Hoffnung, nach Amerika zu gehen. Ein Traum, der eines Tages, als ein Ehepaar aus den Südstaaten anreist, wahrzuwerden droht…
Es sind die rebellischen Mädchen und Frauen in der georgischen Gesellschaft, denen Nana Ektvimishvili Gesicht und Stimme gibt.
Biographie - Ekvtimishvili, Nana
Nana Ekvtimishvili, 1978 in Tbilisi geboren, studierte an der Filmhochschule Babelsberg und drehte mit Simon Groß zwei vielfach preisgekrönte Filme: Die langen hellen Tage (2014) und Meine glückliche Familie (2017). Sie lebt in Berlin und in Tbilisi.
Rezensionen "Das Birnenfeld"
»Das Birnenfeld wird von Seite zu Seite vertrackter, poetischer, nuancierter. Man muss nichts über Georgien wissen, um hier Verstrickungen, Figuren mitzunehmen, die tiefer nachklingen als bei Charles Dickens.«SPIEGEL ONLINE (Stefan Mesch)
»Mit einer eindrucksvoll unsentimentalen Geschichte wirft ... Filmregisseurin Nana Ekvtimishvili einen Blick aufs georgische Leben am Rande.«
Frankfurter Rundschau (ith)
»Der ... Roman vibriert unter dem Ausgesparten und Verschwiegenen.«
DIE ZEIT (Ines Radisch)
»Ekvtimishvilis Sprache entbindet jenes Grauen, das wir mit geschlossenen Anstalten assoziieren. Sie erzählt von körperlicher Gewalt und geistiger Armut. Sie beschreibt eine Normalität der Abweichung.«
der Freitag (Jamal Tuschick)
»Erinnerungen an eine Kindheit, die nicht vergehen will. Dafür sorgt schon das unerbittliche Präsens, das Nana Ekvtimishvili Debütroman prägt.«
Der Tagesspiegel (Jamal Tuschick)
»Das Birnenfeld ist mehr als nur ein klug konstruierter Roman. Das Buch ist das scharfsichtige Porträt einer Gesellschaft, die auf dem Weg in eine neue Zeit ihre Mitmenschlichkeit verliert. Ein bewegendes Debüt.«
NDR (Mirko Schwanitz)
»Nana Ekvtimishvili hat ein schonungsloses Buch geschrieben, das den Abgehängten eine Stimme gibt und zugleich Gleichgültigkeit und Rohheit anklagt.«
WDR (Holger Heimann)
»Das Große im Kleinen sucht Nana Ekvtimishvili in ihrem Roman Das Birnenfeld.«
taz. die tageszeitung (Andreas Fanizadeh)
»Ekvtimishvili gibt den Abgehängten eine Stimme: Ihr Roman lässt erahnen, wie weit der Weg zu einem besseren Leben ist.«
Börsenblatt (Holger Heimann)
»Das auch sprachlich hervorragende Buch erzählt von Missbrauch, Verwahrlosung, Prostitution, Verlassenheit. ... Es ist die traurige und dunkle Seite der sowjetischen und postsowjetischen Gesellschaft, die Nana Ekvtimishvili heraufbeschwört.«
literaturblatt für Baden-Württemberg (Barbara Weidle)
Hauptlesemotive: | Entspannen |
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Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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