Die Verbannte
Ein Spiegelkabinett aus Begierde und Verrat, eine Liebe, die über den Tod hinausgeht, eine Welt aus Verhören und mitgeschnittenen Telefonaten – Ismail Kadares Roman »Die Verbannte« kann keine Figur verlassen, ohne Schuld auf sich zu laden.
Auf der Premierenfeier seines neuesten Stücks wird der Autor Rudian Stefa von einer jungen Frau um eine Widmung gebeten. Ihre Freundin könne leider nicht kommen, sei aber eine große Bewundererin. Der Dramatiker kommt der Bitte nach, kurz darauf treffen sie sich wieder, sie beginnen eine Affäre. Einen kurzen, heftigen Streit später ist es die Ermittlungskommission, die ihn treffen möchte. Nach und nach erkennt Rudian Stefa das politische Ausmaß seiner Widmung und die tragische Reichweite seiner Affäre.
Ismail Kadare ist einer der größten europäischen Erzähler unserer Zeit. In seinem Roman zeigt er eindrucksvoll auf, wie autoritäre Herrschaft alle zwischenmenschlichen Beziehungen deformiert: tiefgreifend, substantiell, bis über den Tod hinaus. Liebe und Schuld, Begierde und Verrat gehen so unweigerlich eine grausame Verbindung ein.
Biographie - Kadare, Ismail
Ismail Kadare, Albaniens berühmtester Autor, wurde 1936 im südalbanischen Gjirokastra geboren. Er studierte Literaturwissenschaften in Tirana und Moskau. Seine Werke wurden in vierzig Sprachen übersetzt, er galt jahrelang als Anwärter auf den Literaturnobelpreis. 2005 erhielt Kadare den Man Booker International Prize. 2015 wurde er mit dem Jerusalem Prize ausgezeichnet. Er war Mitglied der französischen Ehrenlegion und lebte zuletzt in Tirana und Paris. Er starb 2024 in Tirana.
Joachim Röhm lebt als freier Übersetzer in Stuttgart, München und Tirana. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Albanien Ende der 70er Jahre, kehrte er 1980 nach Deutschland zurück. 2010 wurde er mit dem Jusuf Vrioni Übersetzerpreis der Republik Albanien ausgezeichnet.
Rezensionen "Die Verbannte"
Ismail Kadare hat mit ›Die Verbannte‹ einen intensiven und besonders traurigen Roman über die Lebensfeindlichkeit einer Diktatur geschrieben.NZZ am Sonntag (Jürg Scheuzger)
Dieser Roman ist ein kleines, bitteres Buch. Aber es wiegt gedanklich schwer, und zwar auch, weil es sich fernhält von den Idealismen der Vergangenheitsbewältigung.
Süddeutsche Zeitung (Thomas Steinfeld)
Ismail Kadare hat Albanien auf die Landkarte der Weltliteratur gesetzt.
Die Welt/Literarische Welt (Vjollca Hajdari)
Selten sind die Verheerungen und Versehrungen einer Diktatur für den einzelnen – selbst ohne Blutvergiessen – derart beklemmend dargestellt worden.
WOZ – Die Wochenzeitung (Hans Ulrich Probst)
[…] eine große Parabel auf das Verhältnis von Diktatur und Kunst.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (Wolfgang Schneider)
Wie nur wenigen Autoren gelingt es dem ewigen Nobelpreis-Kandidaten, den Terror und Horror des 20. Jahrhunderts in bestürzende Bilder und Geschichten zu fassen.
Freie Presse (Ulrich Rüdenauer)
Ein Politthriller aus einer beklemmenden Wirklichkeit, hart, poetisch und voller Liebesschmerz.
Münchner Merkur (Sabine Dultz)
Atmosphärisch dicht und mit Sinn für absurde Komik […] zu ganz großer Form läuft der Autor […] in den duellartigen Dialogen […] auf.
Deutschlandfunk (Andrej Klahn)
Hauptlesemotive: | Entspannen |
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Produktart: | Buch gebunden |
Produktform: | Hardcover |
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