Erinnerungskultur im Wandel
Produktinformationen "Erinnerungskultur im Wandel"
Der dritte Band des "Haus des Erinnerns" spiegelt die aktuelle Debatte zur Erinnerungskultur. Diskutiert werden die neuen Herausforderungen des Umgangs mit NS-Verbrechen in einer multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft mit unterschiedlichen historischen Narrativen und Gewalterfahrungen in den Herkunftsfamilien. Hinzu kommen Herausforderungen durch den demografisch begründeten Verlust der Zeitzeug*innen, die Infragestellung der bisher weithin konsensualen Erinnerungskultur durch rechtsextremistische und autoritär-antidemokratische Tendenzen bis hin zu gewaltsamen Angriffen insbesondere auf jüdische Einrichtung und Gedenkstätten. Die Autor*innen zeigen zudem die Chancen und Grenzen neuer virtueller Formen der Vermittlung der NS- und Holocaust-Geschichte auf.
Biographie
Thomas Altmeyer Jahrgang 1978; M.A., Politikwissenschaftler; seit 2005 Wissenschaftlicher Leiter des Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945. Langjährige Erfahrungen als freier Referent in der Jugend- und Erwachsenenbildung, seit 2009 Lehrbeauftragter am Seminar für Didaktik der Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, seit 2011 Mitglied des Sprecher*innenrates der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen in Hessen (LAG Hessen), 2016–2020 pädagogischer Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Neckarelz. 2021–2022 kuratierte Thomas Altmeyer (gemeinsam mit Gottfried Kößler) die neue Dauerausstellung für den „Geschichtsort Adlerwerke“. Seitdem ist er Leiter dieser Gedenk- und Bildungsstätte. Hans Berkessel Jahrgang 1955; StD i. R., Historiker und Pädagoge; Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik an der Universität Mainz; bis 2015 Lehrer und Regionaler Fachberater Geschichte Rheinhessen; Vorsitzender des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz mit den Arbeitsschwerpunkten Demokratiegeschichte und jüdische Geschichte; Herausgeber und Autor zahlreicher Aufsätze und didaktischer Beiträge zur Zeitgeschichte, zur politischen Bildung und zur Schulentwicklung (Demokratiepädagogik). Mitherausgeber, Autor und Redakteur der IGL-Reihen Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz und Mainzer Beiträge zur Demokratiegeschichte, der Mainzer Geschichtsblätter, des Jahrbuchs für Demokratiepädagogik und der HdE-Reihe Erinnerungskultur und Demokratie; Mitbegründer und Vorsitzender der Stiftung Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz; 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Mona Brandt Jahrgang 1990; Gamesentwicklerin und Lead Designerin bei dem Berliner Studio Paintbucket Games. Sie studierte Digitale Medienkultur mit Fokus auf Game Studies und Mediennutzungsforschung an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg sowie Game Development & Research an der TH Köln. Von 2017 bis 2021 war sie Projektmanagerin bei der Stiftung Digitale Spielekultur und leitete u.a. die Initiative „Erinnern mit Games“. Ihr Arbeits- und Forschungsschwerpunkt sind digitale Spiele für die erinnerungskulturelle Praxis. Bernward Debus Jahrgang 1946; Verleger des Wochenschau Verlags, baute den Verlag seit den 1980er Jahren zum führenden Verlag für politische Bildung aus. Neben dem umfangreichen Buchprogramm erscheinen im Verlag zahlreiche Fachzeitschriften für unterschiedliche Zielgruppen u.a.: Schule: Wochenschau – das aktuelle Schulbuch, Außerschulische Bildung: Politikum, Journal für politische Bildung; Geschichtsunterricht: geschichte für heute; Demokratiebildung: Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit. Cornelia Dold Jahrgang 1991; Dr. phil., Historikerin und Pädagogin, Studium der Fächer Geschichte, Deutsch und Politik für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Mainz; 2015 bis 2019 pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenkstätte KZ Osthofen; 2019 Promotion zum Thema Außerschulische Lernorte neu entdeckt. Feldstudien in der Gedenkstätte KZ Osthofen zur Förderung tiefgreifender Lernprozesse durch „aktivierte Rundgänge“ mit selbstreguliertem Lernen und Fachsprachentraining; seit April 2019 Leiterin des „Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz“; seit Dezember 2019 Mitglied des Sprecher*innenrates der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz; seit Januar 2022 stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Sozialgeschichte Mainz e.V. Henrik Drechsler Jahrgang 1994; 2014 bis 2018 Studium der Fächer Geschichte und Ethnologie (Bachelor of Arts) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; 2018 bis 2020 Masterstudium mit dem Hauptfach Fachjournalistik Geschichte und dem Beifach Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen; von Juli 2020 bis August 2022 Projektmitarbeiter im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz; von November 2020 bis Juli 2023 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Geschichtliche Landeskunde mit dem Forschungsschwerpunkt Jüdische Geschichte und Geschichte des Nationalsozialismus; seit Januar 2022 Vorstandsmitglied des Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V.; seit März 2022 Mitglied des Sprecher*innenrates der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz; seit September 2022 Referent für Bildung und Gedenkstättenfahrten im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz. Elke Gryglewski Jahrgang 1965; Dr. phil., Politikwissenschaftlerin und Geschichtsdidaktikerin; studierte Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Freien Universität Berlin und der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften in Santiago de Chile; 1995 bis 2015 als wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin und bis 2020 als stellvertretende Direktorin und Leiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz tätig; 2008 bis 2012 Mitglied des ersten unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus beauftragt von der Bundesregierung einen Bericht zum Antisemitismus in Deutschland zu erstellen und von 2015 bis 2017 Mitglied des zweiten Expertenkreises; zusammen mit vier weiteren Experten aus Deutschland und Chile von einer deutsch-chilenische Regierungskommission damit beauftragt eine Gedenkstätte für die Verbrechen der Colonia Dignidad zu gestalten und in diesem Zusammenhang ihre Geschichte aufzuarbeiten; seit 2021 Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Franziska Hendrich Jahrgang 1996; bis 2020 Studium der Fächer English Literature and Culture und im Hauptfach Geschichte (Bachelor of Arts) und seit 2020 Masterstudium im Fach Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; seit 2015 pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte KZ Osthofen; seit 2020 Mitglied im Vorstand Förderverein Projekt Osthofen; seit Oktober 2022 Referentin für Kommunikation und Pädagogik im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz und dort für die Bildungsangebote, das Jugendforum und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Diana Kail Jahrgang 1998; studiert an der Universität Heidelberg „Global History“. Sie schreibt derzeit ihre Masterarbeit über die NS-Erbgesundheitspolitik. 2016 bis 2017 absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kreismuseum Wewelsburg und unterstützte dort die Konzeption der Sonderausstellung „Sie sehnten sich nach Freiheit – Neue Forschungen zu NS-Verfolgten im Konzentrationslager in Wewelsburg“. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Honorarkraft im Dokumentations- und Kulturzentrum in den Bereichen Museumspädagogik und wissenschaftliche Dokumentation. Thomas Lutz Jahrgang 1957; Dr. phil., Historiker, Politologe und Geschichtsdidaktiker, war bis Juli 2023 für fast 40 Jahre Leiter des Gedenkstättenreferats der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin. In dieser Funktion war er als Berater im Bereich der Aufarbeitung der NS-Verbrechensgeschichte in vielfältiger Weise aktiv. Zu seinen Tätigkeiten gehörten die Herausgabe des GedenkstättenRundbriefs, die Redaktionsleitung des online-GedenkstättenForums und die Durchführung von regelmäßigen Seminaren zur Vernetzung der Gedenkstätten. Thomas Lutz fungiert als deutscher Delegierter in der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und war 2001 Gründungsmitglied des International Committee for Memorial Museums for Victims of State Crimes (IC MEMO im ICOM). Letzte Publikation: Topographie des Terrors. Entstehungsgeschichte und Bedeutung für die Entwicklung von Gedenk- und Dokumentationsstätten; in: Habbo Knoch und Oliver vom Wrochem im Auftrag der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte: „Entdeckendes Lernen“: Orte der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen – Festschrift für Detlef Garbe, S. 335–355, Berlin 2022. Andreas Pflock Jahrgang 1968; M. A., ist Historiker und studierte Geschichts- und Politikwissenschaften an der Universität Hannover. Seit rund 30 Jahren engagiert er sich für die Aufarbeitung und Vermittlung der nationalsozialistischen Verbrechen und ist seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Dort verantwortet er die pädagogische Arbeit und etablierte in den zurückliegenden Jahren zeitgemäße Vermittlungsformate für Schüler*innen und Jugendliche. Walter Rummel Jahrgang 1958; Dr. phil., Historiker u. Archivar, Archivdirektor i. R., Studium der Fächer Geschichte und Politikwissenschaft an den Universitäten Trier und Yale (Connecticut, USA), 1989 Promotion zur Sozialgeschichte der Hexenverfolgungen im Rhein-Mosel-Raum, ab 1991 im höheren Dienst der Landesarchivverwaltung tätig, von 2007–2021 Leiter des Landesarchivs Speyer, seit 2021 Lehrbeauftragter für NS-Polizeigeschichte an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz. Forschungsschwerpunkte: Frühneuzeitliche Sozial- und Mentalitätsgeschichte, Geschichte des ländlichen Raumes im 19. Jahrhundert und Revolution 1848/49, Geschichte der NS-Zeit (insbesondere Verfolgung der Juden und Polizeigeschichte), Entstehung von Rheinland-Pfalz, Entschädigung von Opfern der NS-Verfolgung. Josef Schuster Jahrgang 1954; Dr. med., Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit anschließender Promotion; seit 1998 Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken; 1999 eingetreten in das Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland; seit 2002 Präsident des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern; 2010 bis 2014 Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland; seit 2014 Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland; seit 2020 Mitglied im Deutschen Ethikrat; Vizepräsident des World Jewish Congress und des European Jewish Congress. Frank Teske Jahrgang 1971; Dr. phil., Historiker und Archivar; Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Mediävistik und Literaturwissenschaft in Karlsruhe und Archivreferendariat beim Landesarchiv Baden-Württemberg; 2002 Promotion; seit 2003 stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Mainz; Vorstandsmitglied des Mainzer Altertumsvereins; gewähltes Mitglied des Forschungsverbunds Universitätsgeschichte Mainz; Beisitzer im Vorstand des Fördervereins Stadthistorisches Museum Mainz; Autor zahlreicher Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz im 19. und 20. Jahrhundert und Kurator mehrerer stadthistorischer Ausstellungen (u. a. zum Nationalsozialismus in Mainz). Barbara Trottnow ist Filmemacherin. Sie hat ein Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen mit Diplom abgeschlossen und beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt eine Ausbildung zur Fernsehredakteurin absolviert. Danach arbeitete sie zunächst als Autorin für ZDF, ARD und arte, später machte sie sich dann selbstständig. Ihre Produktion heißt bt-medienproduktion, der Schwerpunkt liegt auf Dokumentarfilmen. Barbara Trottnow lebt und arbeitet in Mainz. Bekannt wurde sie durch ihren Film „Katharina oder: Die Kunst Arbeit zu finden“ nach einem Drehbuch von Anna Seghers. In weiteren biografischen Dokumentationen beschäftigte sie sich u. a. mit Eduard Zuckmayer sowie mit weiteren Emigranten- und Migranten-Schicksalen. In Ihrem aktuellen Dokumentarfilm „Frau Vater. Die Geschichte der Maria Einstmann“ (2021) greift sie die Biografie von Maria Einstmann, die 1919 bis 1931, mit ihrer Freundin Helene Müller unerkannt als Mann arbeitete und lebte, wieder auf, die seinerzeit auch die Grundlage für das Drehbuch von Anna Seghers bildete. Thomas Wimmer Jahrgang 1969; M. A., Polizeidirektor im Dienst des Landes Rheinland-Pfalz, Masterthesis an der Deutschen Hochschule der Polizei (2012) „Georg Heuser: Ein Täter in der Polizei des NS-Staates“, von 2012 bis 2016 Dozent für Führungslehre und Einsatzlehre mit Schwerpunkten in der Menschenrechtsbildung in Kooperation mit dem damaligen Leiter des Landesarchivs Speyer, Dr. Walter Rummel. Nach einer Verwendung in der Leitung der Abteilung Spezialeinheiten (2018–2022) ist er derzeit Leiter der Polizeidirektion Trier.Hauptlesemotive: | Verstehen |
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Nebenlesemotive: | Auseinandersetzen |
Produktart: | Taschenbuch |
Produktform: | Taschenbuch |
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